Drittes Schlittenhunderennen startet am 14./15. März / Erstmals Deutsche Meisterschaften
penburg l Noch ist es ruhig auf der drei Hektar großen Brache zwischen Apenburg und Klein Apenburg, die seit 2018 für ein März-Wochenende zum Mekka der Schlittenhundefreunde wird. Doch schon bald füllt sich das riesige Wohnwagen- und Caravan-Camp. „Ein internationales Starterfeld von zirka 60 bis 70 Gespannen mit etwa 240 Schlittenhunden unter anderem aus den Niederlanden, Polen und Deutschland wird am 14./15. März erwartet“, blickt Organisator Uwe Fritz auf die dritte Auflage des Rennens voraus. Unter den Teilnehmern seien Welt-, Europa- und Deutsche Meister.
Das Besondere in diesem Jahr: Erstmals soll auf der Sechs-Kilometer-Strecke auch die Deutsche Meisterschaft der reinrassigen Schlittenhunde ausgetragen werden. Zu Letzteren gehören neben den Siberian Huskys auch Alaskan Malamutes, Samojeden und Grönlandhunde. In der Klasse der offenen Gespanne haben aber auch nicht reinrassige Hunde die Chance, sich mit anderen Gespannen zu messen.
Der Apenburger ist Sportwart des Sachsen-Anhalter Schlittenhundesportclubs (SASC), kann selbst auf Erfolge bei Europa- und Deutschen Meisterschaften verweisen und hatte 2018 die Idee zu einem Rennen in seiner Heimatgemeinde. Die wurde sehr gut angenommen, so dass auch in diesem Jahr mit vielen Zuschauern gerechnet wird.
Wer sich mit dem Schlittenhunderennsport nicht auskennt, erhält am Start und Ziel die entsprechenden Erläuterungen zu den anstehenden Läufen. „Hier kann man auch besonders gut die Gespanne in ihrem Jagdfieber beobachten“, erklärte Uwe Fritz.
Als Lokalmatador geht die Buchwitzerin Carolin Schulz mit ihrem Gespann an den Start. Die 25-Jährige arbeitet als Erzieherin in der Apenburger Kita und kann sicherlich nicht nur auf Opa Martin Wiswedel beim Anfeuern an der Piste zählen. Im vergangenen Jahr hatte die Siberian-Husky-Liebhaberin leider Pech: Ihr Gespann kippte in einer Kurve um, einer der Hunde riss sich los und sorgte kurzfristig für „Wolfsalarm“ in Apenburg.
Am Nachmittag des ersten Renntages kommen auch die Kinder der Musher-Familien auf ihre Kosten. Auf der auf einen Kilometer verkürzten Strecke ermitteln sie ihre Sieger-Gespanne. Für die Verpflegung sorgt an beiden Tagen der Apenburger Kurt Kaufels mit seinem Team. Neben kalten und warmen Getränken gibt es einen Imbiss und zur Mittagszeit selbstgemachte Soljanka aus der Gulaschkanone sowie Bratwurst vom Grill.
Dass gerade Apenburg als Standort für so ein großes Schlittenhunderennen in Frage kommt, hat auch mit der Einstellung der dortigen Landeigentümer zu tun, die ihre Flächen bereitwillig zur Verfügung stellen. „Da die Jagdsaison zwischen Winter und Frühsommer ein Fenster offen hält, ist auch die Toleranz von Seiten der Waidmänner gegeben. Das Wild selbst wird wenig belastet, schon am übernächsten Tag nach Abbruch des Lagers hat es wieder die alten Reviere bezogen“, schildert Uwe Fritz seine Beobachtungen aus dem Vorjahr.
Auch zerfurchte Waldwege seien nicht zu befürchten, da Pfoten und Räder schonend mit der Natur umgehen würden. „Nur Schlittenkufen wären noch besser“, so Fritz. Doch Schnee ist leider nicht in Sicht. Den Huskys allerdings reicht schon die Kälte. „Die brauchen sie. Im Sommer würde ihr Kreislauf kollabieren beziehungsweise sie legen sich einfach hin und streiken“, erzählt der Apenburger.