Überarbeitete Angebote in Apenburg und Winterfeld

Bei der Ausweisung von neuen Bauplätzen drückt der Flecken Apenburg Winterfeld richtig aufs Gaspedal. In Winterfeld soll dafür eine Ausnahmeregelung genutzt, in Apenburg das bestehende Baugebiet attraktiver gestaltet werden.

Wer in Winterfeld sein neues Häuschen bauen wollte, schaute bisher zumeist in die Röhre. Bauplätze im Ort konnte die Gemeinde keine anbieten, da die Ausweisung eines neuen Baugebietes angesichts des nicht ausgelasteten Areals Deichstücken im benachbarten Apenburg nicht genehmigt wird. Dabei gäbe es an der nördlichen Seite der Straße Im Dornbusch geeignete Flächen.

Für dieses Areal will Bürgermeisterin Ninett Schneider die noch bis zum Jahresende geltende Ausnahmeregelung in Paragraf 13b des Baugesetzbuches zur Anwendung bringen. Die sieht vor, dass Gemeinden einen Bebauungsplan im beschleunigten Verfahren auch für jene Flächen aufstellen können, die sich „an im Zusammenhang bebaute Ortsteile anschließen“. Was im Dornbusch der Fall ist. Bis zu fünf Bauplätze könnten hier geschaffen werden. „Interessenten dafür gibt es bereits“, informierte Schneider. Bauwillige müssten die Planungskosten übernehmen. Erschlossen sind die Grundstücke bereits.

„Der Wunsch der Interessenten nach größeren Baugrundstücken ist da.“ Peter Warlich, Ratsherr

„Es bewegt sich was in Winterfeld“, zeigte sich die Bürgermeisterin während der jüngsten Ratssitzung mit dem Stand des Kampfes um die Bauplätze zufrieden. Und auch das zweite Problem, das nicht ausgelastete Apenburger Baugebiet Deichstücken, das Neuausweisungen blockiert, kommt seiner Lösung näher. Hier soll das gesamte Areal, das bis auf einige wenige Häuser an der Verlängerung der Gartenstraße leersteht, neu beplant werden.

Ziel ist es, mit möglichst geringen Kosten für die Gemeinde, attraktivere Bauplätze auszuweisen. Dazu soll zum einen der Zuschnitt, aber auch die Größe der Parzellen verändert werden. „Der Wunsch der Interessenten nach größeren Baugrundstücken ist da“, berichtete der Apenburger Peter Warlich, der gemeinsam mit André Margowski, Mark Wöllmann, Volker Preis und Matthias Gomell der extra gebildeten Arbeitsgruppe des Rates angehört.

Das Baugebiet Deichstücken wurde 2002 ausgewiesen. Zunächst war eine Bebauung von sechs Grundstücken entlang der Gartenstraße geplant, die eine Größe zwischen 757 und 879 Quadratmeter haben. Weitere fünf Grundstücke größeren Zuschnitts könnten jetzt im hinteren Bereich folgen. „Zwei Stichstraßen sollen die Grundstücke erschließen“, erklärte Peter Warlich. Eine mögliche Querspange zwischen beiden wolle man zunächst außen vor lassen.

Gemeinsam mit dem Bauamt hat dieArbeitsgruppe ihre Vorstellungen zu Papier gebracht. Ein Planungsbüro soll nun die Feinarbeit erledigen. Den entsprechenden Auftrag hat der Gemeinderat im nichtöffentlichen Teil seiner jüngsten Sitzung vergeben.

„Je mehr Grundstücke wir verkaufen, desto besser ist das für uns als Gemeinde.“ Ninett Schneider, Bürgermeisterin

In jedem Fall muss die Gemeinde aber finanziell in Vorleistung gehen. Denn die Vermessung und Erschließung der Parzellen wird zunächst von ihr bezahlt und dann anteilig auf die neuen Eigentümer umgelegt. Nach ersten groben Schätzungen wird mit Kosten von 40 bis 50 Euro pro Quadratmeter gerechnet, hieß es im Rat. „Je mehr Grundstücke wir verkaufen, desto besser ist es für uns als Gemeinde“, erklärte Ninett Schneider.

Ein weiteres Grundstück in Apenburg soll demnächst südlich der Badeler Straße bebaut werden. „Mit zwei Wohngebäuden einschließlich Nebengebäuden, Garage beziehungsweise Carport“, berichtete die Bürgermeisterin im Rat. Das 1312 Quadratmeter große Areal gelte nicht als klassische Baulücke, weshalb ein Bebauungsplan im vereinfachten Verfahren aufgestellt werden muss. Dem stimmten die Räte bei einer Enthaltung zu.

Von Walter Mogk VOLKSSTIMME

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