Apenburger Burgtheater probt neues Stück ein / Premiere beim Kleine-Ritter-Fest am 5. September im Burghof

Für das Kleine-Ritter-Fest, das als Ersatz für das ausgefallene Burgfest geplant ist, probt das Apenburger Burgtheater derzeit ein neues Stück ein. Am 5. September gehen die „Nudelholzpiraten“ im Burghof auf ihre erste Fahrt.

Noch hat das große Piratenschiff weder Mast noch Segel und im Innenhof der Alten Burg sieht es auch sonst wenig nach den sieben Weltmeeren aus. Doch die Kulisse für das neue Stück des Apenburger Burgtheaters nimmt so langsam Formen an.

Peter Kintzel (2. von rechts) gibt seinen Nudelholzpiraten-Kollegen das Signal zum Entern. Das Fürstentum voraus verspricht fette Beute.
Foto: Walter Mogk VOLKSSTIMME

„Dazu muss man auch ein wenig die Fantasie bemühen“, meinte der Apenburger Peter Kintzel bei der Probe am Mittwoch und ließ seine Blicke durch das Rund schweifen.Aus der Rasenfläche wurde flugs der große Ozean, der Burgturm verwandelte sich in einen Leuchtturm und die kleine Kapelle in ein Fürstentum.

„Nudelholzpiraten“, wie sich die zusammengewürfelte Freibeutertruppe nennt, an Griffen tragen. „Es stammt aus der Apenburger Wöllmann-Werft und soll bis zum Auftritt noch Rollen bekommen, damit es leichter durch die Szenerie gefahren werden kann“, berichtete Almut Joswig, die das Drehbuch für das Stück geschrieben hat. Die Abenteuer der „Nudelholzpiraten“ sollen am Sonntag, 5. September, um 11 Uhr und 15 Uhr im Rahmen des Kleine-Ritter-Festes, das als Ersatz für das ausgefallene Burgfest veranstaltet wird, aufgeführt werden. Der Eintritt ist frei.

29 Mitwirkende hat das Stück, das nicht nur für die jüngsten Besucher gedacht ist. „Auch die Erwachsenen werden ihren Spaß haben“, verspricht Almut Joswig. Denn die Truppe, die sich da auf Kaperfahrt einmal rund um den Burghof begibt, ist sehr illuster. Da ist zum Beispiel der Störte-Bäcker, der keine Lust mehr hat, tagein, tagaus in der Backstube zu stehen. Er beschließt, als Piratenkapitän reich und berühmt zu werden. Oder Jakob der Tagelöhner, bekannt aus dem Vorjahresstück „Das Sühnekreuz“, den seine begrenzten Aufstiegschancen im Job ärgern.

Zu den beiden gesellen sich schließlich ein Tellerwäscher, der es einfach nicht zum Millionär gebracht hat, eine heiratsflüchtige Dame und Griseldis, die entlaufene Nonne, die das langweilige Leben im Kloster gründlich satt hat und endlich Action erleben will. Dazu kommt noch Melchior, der große Fechtmeister, den seine Künste zum „einarmigen Banditen“ gemacht haben. Gemeinsam gehen die „Nudelholzpiraten“ auf große Fahrt und erleben so manches lustige Abenteuer. Die Zuschauer können miterleben, wie das Fürstentum bis auf das letzte Pferd ausgeraubt wird, so dass die edlen Herrn mit dem Ritt auf einem Kamerunschaf vorliebnehmen müssen. Das Apenburger Tier darf wie schon 2020 wieder mitspielen. Im Klabautermann, der hoch oben im Leuchtturm haust, finden die Piraten allerdings ihren Meister, und auch der Herr des Windes, gespielt von Peter Warlich, macht ihnen noch so manchen Trick vor. „Dafür haben wir extra eine alte Windfege aus RheinlandPfalz herangeschafft, die ordentlich pusten wird“, erzählte Joswig.

Neben der Schifffahrtskulisse wird auch ein Zauberwald aufgebaut, in dem verschiedene Märchenfiguren den „Nudelholzpiraten“ begegnen, und das Reich der berühmten Schwarzmagierin. Dort dürfen sich die Besucher auf tolle Spezialeffekte freuen.

Überhaupt sind Kulissen und Requisiten für das etwa einstündige Stück diesmal besonders aufwändig. Noch ist auch nicht allesfertig. Aber das Burgtheater-Team ist optimistisch, bis zum Auftrittstag ein perfektes Ambiente bieten zu können. „In dem wird es sehr wild zugehen“, verspricht Almut Joswig. Aus der Premiere der „Nudelholzpiraten“ soll schließlich ein Klassiker werden, der jährlich in leicht modifizierter Form in der Alten Burg aufgeführt wird.

Quelle: Walter Mogk VOLKSSTIMME

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