Die Apenburger Landbäckerei hat das Prädikat des Bäckerhandwerks erhalten.
VON WALTER MOGK APENBURG. Jetzt prangt es neben dem Eingang zur Apenburger Landbäckerei: das Gütesiegel des Bäckerhandwerks Sachsen-Anhalt, das dem seit 26 Jahren ausschließlich biologisch produzierenden Betrieb verliehen wurde. „Das ist eine schöne Anerkennung für unsere Arbeit, die wir bereits zum zweiten Mal für einen Zeitraum von drei Jahren erhalten haben“, freut sich Bäckermeisterin Karin Beier. Geschenkt bekam der Handwerksbetrieb mit neun Mitarbeitern das Gütesiegel nicht. Stattdessen musste er sich einem aufwändigen Zertifizierungsverfahren stellen. Nach einem festgelegten Bewertungsschema gab es Punkte in den Kategorien handwerkliche Fertigung, Traditionspflege, regionale Präsenz, Qualität der Erzeugnisse und vorbildliche Umsetzung des Lebensmittelrechts.
Kitas werden beliefert
Nicht nur die Biozertifizierung erwies sich für die Apenburger Bäckerei als Vorteil. „Auch dass das Mehl für unsere Produkte vor Ort frisch gemahlen wird, ist ein Alleinstellungsmerkmal“, meint Karin Beier. Für Brot und Brötchen werden keinerlei Backmischungen, Säuerungsmittel oder andere Zusatzstoffe verwendet, sondern ausschließlich natürliche Zutaten. „Sauerteig, Mehl, Wasser und Salz“, zählt die Apenburgerin auf. Hinzu kämen Öl- und Leinsaaten sowie Sonnenblumenkerne.
Im Gegensatz zu Betrieben, die auch Kuchen backen, beschränkt sich die Apenburger Landbäckerei auf ein schlankes Basissortiment von Brot und Brötchen. Mit dem fahren die Mitarbeiter auch jede Woche auf die Bauernmärkte in Salzwedel und Stendal. „Und wir sind mit unseren Produkten im Bioladen in Gardelegen vertreten“, erzählt die Bäckermeisterin.
Früher sei man bei Veranstaltungen präsenter gewesen, doch das habe etwas nachgelassen. Dafür wurde die Zusammenarbeit mit Kindertagesstätten der Umgebung ausgebaut, was ein Pluspunkt für den regionalen Aspekt der Zertifizierung war. Zwei Salzwedeler Kitas und die Einrichtungen in Beetzendorf, Rohrberg, Apenburg und Kakerbeck werden ein bis zweimal pro Woche mit Brot und Brötchen beliefert. „Die werden dann dort für das gesunde Frühstück genutzt, das für die Kinder angeboten wird“, erklärt Beier. Aber auch Feuerwehren und Vereine unterstütze man gerne.
Der Apenburger Handwerksbetrieb, der 1998 in der damals leer stehenden Backstube des Ortes eingerichtet wurde, stellt sich regelmäßig Qualitätsprüfungen. Sowohl bei den jährlichen Brot- als auch den Stollenprüfungen schnitten die Produkte gut ab. „Wir haben uns auch wieder um den Kulinarischen Stern beworben, der am 29. Mai vergeben wird“, berichtet Karin Beier. Einmal konnte die Landbäckerei die Auszeichnung bereits erringen. „Dass wir eine Einladung für die Galaveranstaltung erhalten haben, könnte gutes Zeichen sein“, schmunzelt die Bäckerin, die vor 26 Jahren aus Mainz in das Altmarkdorf kam, um hier ihre Backleidenschaft auszuleben.
Quelle: Die Volksstimme empfiehlt vom 08. Mai 2024 den Artikel