Apenburg-Winterfelds Bürgermeisterin Ninett Schneider blickt auf Höhen und Tiefen im Gemeindejahr zurück

2022 war kein leichtes Jahr für den Flecken Apenburg-Winterfeld. Weil die Haushaltsgenehmigung erst sehr spät erfolgte, konnten kaum Investitionen getätigt werden. Dafür ließen die Corona-Lockerungen wieder ein intensives Gemeindeleben zu.

#Apenburg-#Winterfeld – Wenn Apenburg-Winterfelds Bürgermeisterin Ninett Schneider auf das zu Ende gehende Jahr zurückblickt, ist sie über eine Sache nach wie vor verärgert. „Das ist unser Haushalt“, erklärte sie im Volksstimme-Gespräch. Weil das im Frühjahr verabschiedete Zahlenwerk erst sehr spät von der Verbandsgemeinde zur Genehmigung beim Kreis eingereicht wurde, verblieben der Gemeinde gerade einmal zweieinhalb Monate Zeit, um geplante Investitionen noch umzusetzen. „Das kann einfach nicht sein, damit bin ich wirklich unzufrieden“, meinte Schneider.

Zu den Höhepunkten im Gemeindeleben des Fleckens Apenburg-Winterfeld gehörte in diesem Jahr die Sportwoche, mit der der Winterfelder Sportverein im Mai sein 100-jähriges Bestehen feierte. Beim Familiensportfest hatten Kinder und Erwachsene gleichermaßen Spaß.
Archivfoto: Walter Mogk Volksstimme

So konnte die Straßenbeleuchtung in Recklingen, Apenburg und Winterfeld nicht wie geplant vollständig auf LED umgerüstet werden. „Das hatten wir alles im Haushalt, können es jetzt aber nicht mehr umsetzen. Damit bleiben uns höhere Kosten wegen der gestiegenen Strompreise. Das tut uns bitterweh und hätte nicht sein müssen“, ärgerte sich die Ortschefin.

Gemeindearbeiter zu Team zusammengewachsen

Positiv sei zu vermerken, dass die Gemeindearbeiter in diesem Jahr gut zusammengewachsen sind. „Sie helfen sich gegenseitig, erledigen den Baumschnitt in den Orten gemeinsam und sichern die Urlaubszeiten ab“, erzählte Ninett Schneider. Früher habe sich jeder nur um sein Revier gekümmert, jetzt sei so etwas wie ein „kleines Bauhof-Team“ entstanden.

Ninett Schneider

Im Mittelpunkt der Arbeit müsse weiter stehen, die Gemeinde attraktiv für junge Familien mit Kindern zu machen. „Viele, die in die Stadt gezogen sind, erwägen eine Rückkehr aufs Land, weil sie dessen Vorzüge in der CoronaZeit schätzen gelernt haben. Einige sind schon zurückgekehrt“, so Schneider. Dafür müsse man gerüstet sein. Zum einen durch die Sicherung der Kitas und der Grundschule in Apenburg, zum anderen durch die Ausweisung von Bauplätzen. So habe man die Beplanung des Apenburger Baugebiets Deichstücken angeschoben, die 21 Jahre lang auf sich warten ließ. Und für Baugrundstücke in der Straße Am Dornbusch in Winterfeld gebe es jetzt einen Aufstellungsbeschluss, für den die Gemeinde eine Ausnahmeregelung im Baugesetzbuch genutzt hat.

Besonders erfreulich sei gewesen, dass das kulturelle Leben in den Orten nach zwei Jahren Corona-Beschränkungen wieder Fahrt aufgenommen hat. Als Höhepunkte verwies Schneider auf die Festwoche zum 100-jährigen Bestehen des Winterfelder Sportvereins, das Burgspektakel, die Theater- und Musikaufführungen in der Apenburger Burg und den Ferkel-Löschangriff der Feuerwehren. Letztere hätten zudem beim Großbrand bei Frapaplast in Apenburg zu Pfingsten gezeigt, wie gut sie zusammenarbeiten. „Unsere Wehren geben ein richtiges Vorbild ab, wie es laufen muss“, freute sich Schneider.

Zu Pfingsten sorgte ein Brand bei Frapaplast in Apenburg für einen Großeinsatz der Feuerwehren.
Foto: Günter Schröder

Ein besonderes Ereignis sei zudem die Freischaltung der ersten Breitband-Anschlüsse kurz vor Weihnachten gewesen. Darauf habe man lange hingearbeitet, seitdem die Gemeinde 2013 dem Zweckverband beigetreten ist. „Das ist eine Investition in die Zukunft“, ist sich die Bürgermeisterin sicher. Durch Corona habe sich ein ganz anderer Umgang mit digitalen Medien entwickelt, dazu kämen die Erfahrungen aus dem Homeoffice, die die Arbeitswelt verändern werden. Für beides sei schnelles Internet die Grundvoraussetzung. „Hier sehe ich für unsere ländliche Region die Aufgabe, das zarte Pflänzchen, was da keimt, zu pflegen und nicht wieder abzumähen“, meinte Ninett Schneider.

Traurig sei, dass die Gemeinden immer schlechter finanziert würden und der Spielraum für freiwillige Aufgaben immer geringer werde. Das Ehrenamt könne nicht alles auffangen, werde aber zwangsläufig immer wichtiger. Insgesamt sieht Schneider allerdings durchaus Chancen für den ländlichen Raum. „Es liegt jetzt an der Politik, die auch zuzulassen“, erklärte sie.

Höhepunkte 2023

  1. April – Ferkel-Löschangriff
    der Feuerwehren auf dem
    Apenburger Sportplatz;
  2. April – Start in den Frühling des Winterfelder Sportvereins;
  3. Juli – Entenrennen auf der
    Purnitz in Apenburg;
    2./3. September – Burgspektakel an der Alten Burg in
    Apenburg;
  4. Dezember – Weihnachtsmarkt in Apenburg.

Quelle: Von Walter Mogk – Die Volksstimme empfiehlt vom 28. Dezember 2022 den Artikel „Zartes Pflänzchen nicht wieder abmähen“ https://epaper.volksstimme.de/volksstimme/share/UEpDRjFJQzhtOGtIdU1aemp5UlhodTU1NEVrQWRwYlBPQm1DaWtQeEo4WGdQd09rRXZwZUJxeU9QZ1lmYWgxRHIyVHJIamJGQ3VNSE9naituSEdrS2thNGY0SHZzcVVCdXJ6Q3NVbVNEcE9Wd2xFcnlNemNIVFZ0dW11RHNBND0=?preview=true 

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