Trotz fehlenden Etats hat sich im Flecken Apenburg-Winterfeld 2024 einiges getan. Zwei Großprojekte konnten vollendet werden. Die finanzielle Zwangslage macht Bürgermeisterin Ninett Schneider allerdings zunehmend Sorgen.
#APENBURG #WINTERFELD Wenn Apenburg-Winterfelds Bürgermeisterin Ninett Schneider auf das Jahr 2024 zurückblickt, fallen ihr vor allem zwei Projekte ein, die in der Gemeinde ihren Abschluss gefunden haben. „Zum einen die Sanierung der Cheinitzer Straße in Apenburg, die Ende Oktober abgeschlossen wurde“, erklärte sie im Volksstimme-Gespräch. Zwar hätte die Baumaßnahme länger gedauert als ursprünglich geplant, doch das Ergebnis könne sich dafür jetzt sehen lassen. „Die Zusammenarbeit zwischen Anwohnern, Baufirma und Gemeinde war sehr harmonisch, auf Probleme wurde sofort reagiert“, zog Schneider ein positives Fazit des Mammutvorhabens.

Und auch in Winterfeld ging ein Wunsch in Erfüllung. Der neue Spielplatz am Schwarzen Weg konnte offiziell eingeweiht werden. „Was da mit begrenzten Mitteln entstanden ist, ist eine tolle Sache“, freute sich die Ortschefin. Möglich geworden sei dies nur durch die Eigenleistung vieler Bürger, die Arbeitskraft, Geld und Technik zur Verfügung gestellt haben.
Waldbad muss weiter warten
Die Gemeinde selbst konnte nicht in neue Vorhaben investieren, da sie nach wie vor keinen genehmigten Haushalt hat. Eine Situation, die voraussichtlich noch bis 2027 andauert und der Bürgermeisterin zunehmend Sorgen bereitet. „Wir müssen ausschöpfen, was geht, und haben den Vorteil, dass wir im letzten genehmigten Haushalt von 2022 überall Puffer eingebaut haben, die noch eingesetzt werden können“, erklärte Schneider. Doch die Reserven gehen langsam zu Ende. „Ich frage mich, wie wir das noch zweieinhalb Jahre schaffen sollen.“

Ein Problem: Maßnahmen, für die die Gemeinde Fördermittel erhält, müssen durch einen Eigenanteil der Kommune untersetzt werden. Doch der darf in der Zeit der vorläufigen Haushaltsführung nicht ausgegeben werden, jedenfalls nicht für die sogenannten freiwilligen Ausgaben. Das fängt bei Kleinigkeiten wie der geplanten Dorfapp an und hört bei großen Vorhaben wie der zukunftsfähigen Umgestaltung des Apenburger Waldbades auf.
Für das Waldbad liegt eine Machbarkeitsstudie vor, die aufzeigt, was in der Einrichtung getan werden müsste. Auch Fördermittel über das Leader-Programm könnten beantragt werden, doch ehe die Gemeinde keinen Haushalt hat, darf kein Cent an Eigenmitteln investiert werden. „Wir müssen also weiter warten. Wobei vor allem an den Gebäuden etwas getan werden muss. Das Bad selbst ist in keinem schlechten Zustand, obwohl es schon so alt ist“, erklärte Schneider. Zumindest mit dem Abriss der maroden Bungalows wolle man aber demnächst beginnen. Hierfür steht noch Geld aus dem Haushalt 2022 zur Verfügung.
Wichtig für die Gemeinde war 2024 auch, dass Apenburg als Grundschulstandort gestärkt wurde. Der Verbandsgemeinderat hat entschieden, dass die Schule in diesem Jahr brandschutz- und elektrotechnisch saniert wird. Eine entsprechende Förderung wurde bewilligt. „Ich freue mich besonders darüber, dass in diesem Zusammenhang auch Barrierefreiheit hergestellt und einem körperbehinderten Jungen aus unserer Gemeinde die Beschulung vor Ort ermöglicht wird“, meinte die Bürgermeisterin. Zusammen mit der benachbarten integrativen Kindertagesstätte Märchenburg würde dann ein Leuchtturmprojekt entstehen, „wo behinderte und nicht behinderte Kinder bis zur vierten Klasse ihren Weg gemeinsam gehen können“.
Lichtblütenfestival begeistert
An Veranstaltungshöhepunkten in der Gemeinde bleibt laut Ninett Schneider vor allem das Lichtblütenfestival an der Alten Burg in Apenburg in Erinnerung. „Hier gab es ganz viel Initiative aus den Vereinen heraus. Alle haben mitgemacht und wollten gemeinsam etwas Großes auf die Beine stellen. Das Ergebnis hat gezeigt, was für ein Potenzial wir haben“, betonte die Winterfelderin. Die historische Burganlage sei ein „tolles kulturelles Gut“ und habe durch das Lichtblütenfestival noch einmal an Ausstrahlung über die Gemeinde hinaus gewonnen. „Ich glaube schon, dass der Wille da ist, in zwei Jahren erneut bei dem Festival mitzumachen“, so Schneider.