Ritter Andreas Rackwitz wirbt im Kettenhemd für Apenburger Event
#Apenburg – Wer Ritter Andreas nicht kennt, der hat in Apenburg gepennt! Seit Jahren engagiert sich der bekennende Mittelalter-Fan für die alte Burg und das ritterliche Treiben dort, das am kommenden Wochenende beim Burgspektakel wieder auflebt.
Wie viele Mittelalterfreunde, lebt auch Ritter Andreas quasi „im falschen Jahrhundert“, was jedoch halbwegs zu verkraften ist. Aktuell wirbt Ritter Andreas Rackwitz im Kettenhemd für nahende Event vom 7. und 8. September rings um die Burg Apenburg mit Bogenschießen, Feuershow, mittelalterlicher Musik und Heerlager, Burgandacht und Kinderritterfest.
Doch zurück zum besagten Kettenhemd: „Das ist stichfest, aber sehr schweißtreibend, weil darunter auch noch ein dickes Polster (Gambeson) getragen werden muss“, erklärt Ritter Andreas Rackwitz. Aber nichts für ungut: Wenn wegen der Hitze der Schweiß am Rücken runter läuft und der Wind weht, dann kühlt das auch gleich wieder. Außerdem kommen stichfeste Hemden aktuell aus Sicherheitsgründen wieder verstärkt in Mode. Es gibt also ein Kettenhemd, das die Messer hemmt, erfuhr die AZ.
Im Mittelalter war der Gambeson unter dem Kettenhemd das universellste Element einer Rüstung. Ob als eigenständige Primärrüstung oder als Basis einer Kettenrüstung zur Polsterung. Ein einziges Kettenhemd entsprach zur Ritter-Zeit dem Gegenwert von mehreren Rindern. An einem Hemd wurde mitunter bis zu einem Jahr gearbeitet. Das durchschnittliche Gewicht eines einfachen Kettenhemds mit kurzen Armen beträgt etwa 15 bis 20 Kilogramm. Der Gambeson ist, wie schon erwähnt, dazu da, um unter dem Kettenhemd getragen zu werden. Man kann ihn aber auch alleine tragen. Rüstungen im Mittelalter waren sehr teuer, vor allem wenn sie aus hochwertigem Stahl gefertigt waren. Je nach Beruf des Käufers konnte eine Rüstung bis zu einem Jahreslohn oder mehr kosten.
Eine frühe Form des Kettenhemds, die durch Annähen von Eisenringen an Stoff oder Leder hergestellt wurde, wurde schon in der spätrömischen Zeit getragen und stammt möglicherweise aus Asien, wo solche Kettenhemden noch viele Jahrhunderte lang getragen wurden. Am Schritt waren die Platten mit Bändern zusammengebunden. Bei Bedarf konnte der Ritter die Bänder vorne und hinten lösen und so seine Notdurft verrichten.
Wer weitere Details wissen will, der sollte am Wochenende einen Abstecher zum Apenburger Burgspektakel machen.
Quellenangabe: Von Kai Zuber – Altmarkkreis Salzwedel vom 06.09.2024, Seite 5
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