Grundschule wird barrierefrei ausgebaut: Aufzug an der Nordseite
Apenburg – Für Bauarbeiten in einer Bildungseinrichtung gibt es keine bessere Phase als die Sommerferien. Genau dieses Zeitfenster nutzt die Verbandsgemeinde (VG) Beetzendorf-Diesdorf aktuell für den Projektstart an der Apenburger Grundschule aus.
Der neue Aufzug an der Nordseite des Gebäudes soll in den kommenden Wochen entstehen. „Die Maurer beginnen mit Abrissarbeiten“, sagte VG-Bauamtschef Markus Starck. Im Vorfeld vergab der Rat der Verbandsgemeinde die Aufträge für die einzelnen Gewerke bereits im Juni. Davor liefen im Mai die Ausschreibungen. Die wichtigsten Arbeiten sollen abgeschlossen sein, wenn am 11. August der Schulbetrieb wieder startet. Die dann noch erforderlichen Restarbeiten sollen möglichst leise bis Weihnachten erfolgen. Ein Umzug der Schüler ist nicht notwendig.

Kern des Projektes ist neben dem Fahrstuhl eine Ertüchtigung der Schule in Sachen Brandschutz und Elektrik. Auch eine Fluchttreppe aus Stahl soll gebaut werden. Dazu kommen neue Flucht- und Rettungswege, die teils mit Wand- und Türdurchbrüchen geschaffen werden. Die Grundschule in Apenburg wird behindertengerecht ausgebaut. Dafür hat der Rat der Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf bereits einige Monate zuvor zugestimmt. Ein Kind mit Handicap soll im kommenden Schuljahr in der elementaren Bildungseinrichtung beschult werden. Bis dahin soll das Bauprojekt umgesetzt werden. Sogar Beifall für mehr Inklusion in der Verbandsgemeinde gab es nach dem Votum.

Bereits Mitte Oktober 2024 tagte der Sozialausschuss der VG mit Lutz Schulze als Vorsitzendem, wo es bereits grünes Licht für das Vorhaben in der Grundschule Apenburg gab. „Die Schule muss ohnehin brandschutztechnisch umgebaut werden und soll auch eine Außentreppe bekommen“, so der Ausschusschef. Dazu kommt nun noch ein Fahrstuhl und eine behindertengerechte Toilette. Die Gesamtkosten für das Projekt umfassen die Summe von rund 1,1 Millionen Euro. Voraussetzung war jedoch die Förderung.
Im Zusammenhang mit der Barrierefreiheit wurden im Rat auch die Grundschule Kuhfelde und die Grundschule Beetzendorf angesprochen. Wegen der ungünstigen baulichen Bedingungen in Beetzendorf machte Bauamtschef Markus Starck dort kaum Hoffnungen auf behindertengerechte Schulräume. Mindestens zwei Fahrstühle und etliche Rampen seien nötig, hieß es. Das würde die Kosten mindestens verdoppeln. Außerdem seien die Treppen zu eng.
Kuhfeldes Bürgermeister Günther Serien brachte die Bildungseinrichtung in Kuhfelde ins Gespräch ein. „Hier gibt es bereits eine Rampe und ein Fahrstuhl wäre nicht notwendig“, meinte Serien. Dennoch entschied man sich für die Apenburger Grundschule bezüglich des Projektes, wo eine Förderung von rund 630.000 Euro fließt und die VG rund 470.000 Euro bei der Finanzierung dazu gibt. KAI ZUBER
Inklusion
Inklusion bedeutet, dass jeder Mensch die Möglichkeit erhalten soll, sich umfassend und gleichberechtigt an der Gesellschaft zu beteiligen. Die Teilhabe darf nicht von Faktoren wie individuellen Fähigkeiten, ethnischer Herkunft, Geschlecht oder Alter abhängen.
Quellenangabe: Altmark Zeitung vom 15.07.2025, Seite 6
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