Tausende Besucher strömten zum Apenburger Burgfest / Unterhaltsames Programm kam an

Eintauchen ins Mittelalter: Das konnten die Besucher bei 21. Apenburger Burgfest. Rund um die Alte Burg war für Kurzweil gesorgt.

Namid B. Löffler zeigte sein Können beim Seiltanz. Fotos: Anke Pelczarski VOLKSSTIMME

„Die Leute haben hergefunden, auch wenn die Durchfahrt durch den Ort eigentlich gesperrt ist“: Das sagt Organisator Andreas Schwieger. Am Sonnabend seien gut 1350 Besucher gezählt worden, so viel wie vor zwei Jahren. „Ich denke, dass es heute noch einmal so viel werden“, fügt er am Sonntagvormittag hinzu.

Die Mamsell (Kathrin Weingart, von rechts) schenkte Otto dem Milden (Peter Kintzel) und Agnes von Askanien (Jana Halitaj) Wein ein.

Auf dem Festgelände wird es nicht langweilig. Bernd Frommhagen von der Hansischen Gesellschaft zu Salzwedel fertigt Halterungen für Fackeln, die im 17. Jahrhundert genutzt worden. Es werde so gearbeitet wie einst und deshalb genietet, ergänzt Matthias Gerlach. Wie mit Kienspan für Licht gesorgt wurde und was Unschlitt ist, erfahren die Gäste ebenfalls. Ganz nebenbei rühren die Vereinsmitglieder die Werbetrommel für den Tag des offenen Denkmals am 9. September und ihr Konzert, das an dem Abend um 19 Uhr in der Heilig-Geist-Kirche beginnt. Dann spielt „Triskelta“ Musik vom Mittelalter bis heute auf historischen Instrumenten.

Bernd Frommhagen von der Hansischen Gesellschaft zu Salzwedel baute Teile zum Aufhängen einer Laterne nach.

Gegenüber köcheln etwa 90 Kilogramm Pflaumen im Kessel übern Holzfeuer. „Wir haben um 6 Uhr angefeuert“, erzählt Edeltraut Reichelt. Beim Rühren würden sich die Mitwirkenden abwechseln, hätten auch schon Unterstützung von Studenten aus Augsburg, Magdeburg und Braunschweig erhalten. Dann wird gemeinsam ein selbst erdachter Zauberspruch aufgesagt: damit die Leckerei gelingen möge. Nach achtstündigem Zubereiten sind die Gläser voller Pflaumenmus binnen einer Stunde vergeben.

Edeltraut Reichelt (von links) sagte den Zauberspruch für den Pflaumenmus mit Karin Liebig, Brigitte Patzak und Heike Jäger auf, während Armin Jäger rührte.

Etwa 20 Männer gehen beim Langbogen-Wettkampf an den Start. Den Sieg holt Mathias Kaufmann aus Halle, gefolgt von Simon Herting aus Beetzendorf und Stefan Trott aus Salzwedel. Bei den Frauen ist das Starterfeld wesentlich kleiner. Hier gewinnt Samira Schmidt aus Sechtem in der Nähe von Köln vor Anita Schmidt aus Klein Engersen und Kathleen Nicolai aus Mellin. Die Bogen-Truppe um Uwe Schmidt ist seit neun Jahren beim Burgfest dabei. „Uns gefällt es hier richtig gut. Wir haben alle unser Herz ans Mittelalter und an den Bogenbau verloren“, erzählt er.

Hinter der Burg erklärt Andreas Rackwitz, wie ein Tribock funktioniert. Mit dem Belagerungsgerät seien einst Burgmauern zerstört worden. Er nutzt für die Demonstration Äpfel. Damit die Durchschlagskraft nicht so groß sei.

Robert Blake unterhielt die Besucher mit Feuer und Zauberei.

Die Tempelritter aus Haldensleben sind zum zweiten Mal dabei. „Wir hatten auch eine Einladung zum Kaiser-Otto-Fest nach Magdeburg an diesem Wochenende. Doch hier ist es ruhiger“, erzählt der Vorsitzende Fokko Seeger.

Dann drängen sich die Gäste vor der Bühne. Herold Michael Blumberg stimmt auf die „Apensaga“ ein. Diesmal stehen das Jahr 1933 und Agnes von Askanien, die Begründerin der Alten Mark, im Mittelpunkt. Günter Schröder hat in Archiven recherchiert und Wissenswertes herausgefunden, das die Laienschauspieler gekonnt auf die Bühne bringen. Dafür gibt es viel Applaus.

Christa Spinnrad aus Börgitz ließ das Spinnrad surren.

Kurzweil versprechen Gaukeleien, Zauberei, Seiltanz und Musik. Die Handwerker freuen sich über jeden Plausch. Christa Spinnrad aus Börgitz zeigt gern Beispiele, was sich alles verspinnen lässt. Dazu gehören auch Husky-Wolle und Flachs.

Mehr Bilder im Netz unter www.volksstimme.de/salzwedel

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