Zwei Berliner Künstlerinnen haben das Bühnenbild des Apenburger 360-Grad-Stücks im Miniaturformat nachgebaut.

In filigraner Kleinarbeit ließen die Hallenser Künstlerinnen die einzelnen Elemente des Miniatur-Bühnenbildes entstehen.

#APENBURG Zweimal schon stachen die „Nudelholzpiraten“ im Innenhof der Apenburger Alten Burg mit ihrem Segler „Krosse Kruste“ in die imaginäre See. 2021 und 2023 konnten die Besucher die Abenteuer von Kapitän Störte Bäcker und seiner fünfköpfigen Crew im Rahmen des Burgtheaterstücks verfolgen und dabei auch die einzigartige 360-Grad-Kulisse im Burghof bestaunen. Jetzt ist das ganze Bühnenbild samt Mitwirkenden noch einmal zu sehen – als Miniaturmodell im Schaufenster an der Ecke Bahnhofstraße/Badeler Straße in Apenburg.

Zu verdanken ist das Meisterwerk den Berliner Künstlerinnen Roswitha Thielemann und Cornelia Kröger. Sie sind befreundet mit Jana und Michele Blumberg aus Halle, die als Ideengeber, Drehbuchautoren und Mitwirkende maßgeblich zum Gelingen des Stückes beitrugen, und waren als Zuschauer begeistert von der Aufführung. Kurzerhand beschlossen sie deshalb, das Bühnenbild im Maßstab von circa 1:120 nachzubauen und das Modell den Blumbergs zu schenken. Nach einem Dreivierteljahr Arbeit war das Werk vollendet und kann jetzt bis Ende Februar in Apenburg bestaunt werden.

Vor allem die Detailtreue, mit der die beiden Künstlerinnen vorgingen, besticht. So sind nicht nur Burgturm, -mauer und -kapelle samt dem mächtigen Baum im Innenhof zu sehen, sondern auch die einzelnen Spielszenen mit ihren Protagonisten. Die „Nudelholzpiraten“ verlassen gerade ihr Schiff, durch das Burgtor fährt der von zwei Ponys gezogene römische Streitwagen mit dem Klein Apenburger Detlef Weingart als Wagenlenker, und die Zuschauer verfolgen das 360-Grad-Stück von ihren Plätzen in der Mitte aus.

„Wir entschuldigen uns, dass nicht alle Figuren dargestellt sind, obgleich es alle Mitwirkenden verdient hätten, sich hier wiederzufinden. Auch konnte nicht alles detailgetreu dargestellt werden, weil die Materialeigenschaften des Hauptmaterials Primo (eine spezielle Modelliermasse; Anmerkung d. Red.) ein maßstäbliches Arbeiten fast unmöglich machten“, erklärten die Künstlerinnen. Das Bühnenbild ist aus verschiedenen Spielszenen zusammengesetzt Darüber hinaus haben Thielemann und Kröger ihrer Fantasie freien Lauf gelassen. So schaut eine Eule hoch oben aus einem der Burgfenster auf das Spektakel.

Auch die mit dem Modell Beschenkten sind in der Szenerie zu entdecken. Jana Blumberg, wie sie in der einstigen Turmeingangstür die Harfe spielt, und ihr Ehemann Michele als Lautenspieler unten am Turm. Als Untergrund des Burghofes haben sich die Künstlerinnen für Sand aus ihrer Sammlung entschieden, der aus verschiedenen Kontinenten stammt.

Treppe für die Jüngsten


Von der Entstehung des Modells erzählt ein Begleitbuch, das ebenfalls im Schaufenster präsentiert und alle paar Tage weitergeblättert wird. So können die Betrachter stets Neues in dem Modell für sich entdecken. Auch das Krakenkostüm, in das Apenburgs Pfarrer Andreas Henke als Mitwirkender in dem Theaterstück schlüpfte, ist zu sehen – allerdings in voller Größe.

Auf dem Modell des Innenhofs der Alten Burg kann das gesamte Theaterstück von
den Abenteuern der „Nudelholzpiraten“ mit seiner Kulisse und den Mitwirkenden
nachverfolgt werden. Zu sehen ist das Meisterwerk im Schaufenster an der Ecke
Bahnhofstraße / Badeler Straße in Apenburg. FOTOS: WALTER MOGK

Für die Jüngsten hat Hausherr Andreas Schwieger übrigens extra die kleine Holztreppe am Schaufenster stehen lassen, die sonst nur für die Weihnachtseisenbahn gebraucht wird. Von dort aus können sie das Geschehen im Miniatur-Burghof genau betrachten.

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