Neubau zwischen Saalfeld und Altensalzwedel nach 14 Monaten abgeschlossen / Kosten: 2,45 Millionen Euro

Zumindest eine Baustelle in der Region ist seit gestern Geschichte. Autofahrer haben wieder freie Fahrt durch Altensalzwedel, nachdem der Brückenbau über die Purnitz fertig ist. Das Projekt kostete 2,45 Millionen Euro.

Apenburg-Winterfelds Bürgermeisterin Ninett Schneider und Landrat Michael Ziche gaben die neue Brücke gestern offiziell frei.

#Altensalzwedel ● Knapp 14 Monate hat er gedauert und etwa 2,45 Millionen Euro gekostet: der Neubau der KreisstraßenBrücke über die Purnitz und einen angrenzenden Graben bei Altensalzwedel. Seit gestern kann der Verkehr über das 50 Meter lange Bauwerk rollen, das in Stahlverbundweise errichtet wurde und auf 20 tief in den Boden gerammten Betonbohrpfählen ruht.

Dass die geplante Bauzeit nahezu eingehalten werden konnte, freute Landrat Michael Ziche bei der Verkehrsfreigabe. Schließlich sei der Bau wegen der besonderen Bodenverhältnisse im Purnitzgrund nicht einfach gewesen. Zur Neuerrichtung der Brücke habe es allerdings keine Alternative gegeben. „Die bisherige Brücke stammte aus dem Jahr 1935 und wies mittlerweile solche massiven Schäden auf, dass die Tragfähigkeit nicht mehr ausreichte“, erklärte Ziche. Zuletzt durften nur Fahrzeuge mit maximal 16 Tonnen über das Bauwerk fahren, die neue Brücke ist auch für den Schwerlastverkehr ausgelegt.

Monatelange Umleitung

Der Landrat dankte den Einwohnern von Saalfeld und Altensalzwedel für ihre Geduld, mit der sie die Erschwernisse während der Bauphase ertragen haben. Aber auch für viele Autofahrer, die monatelang Umleitungen in Kauf nehmen mussten, sei die Brückenfertigstellung eine gute Nachricht. Schließlich dient die Kreisstraße als Verbindung zwischen den Bundesstraßen 71 und 248. Ziche sprach von weiteren Kreisstraßen mit maroden Brücken, die nach und nach in Angriff genommen werden müssten. Dafür sei es aber notwendig, dass das Land auch ab 2022 den Kreisen Investitionsmittel zur Verfügung stellt. Die bisherige Finanzierung läuft zum Jahresende aus. Die Investitionssumme für den Brückenneubau, die zu 90 Prozent aus dem kommunalen Straßenbauprogramm des Landes gefördert wird, ist fast so hoch wie der gesamte Tiefbauetat des Kreises. Zu hoch, wie der Altensalzwedeler Erdmann Rohloff findet, der bei der Eröffnung von einem „Schicki-Micki-Bauwerk“ sprach. „Die Hälfte hätte auch ausgereicht, zumal ich über die Planung etwas enttäuscht bin. Die Brücke ist nämlich weder für Fußgänger noch für Radfahrer ausgelegt“, kritisierte er die fehlenden Schutzbereiche. Die Arbeiter der beauftragten Baufirma treffe dafür allerdings keine Schuld. „Sie haben wunderbare Arbeit geleistet“, lobte Roloff. Der Landrat verteidigte die Investitionssumme. „Hier wurde kein Geld verschwendet, sondern es ist ein Bauwerk errichtet worden, das die nächsten 100 Jahre halten soll“, stellte er klar. Apenburg-Winterfelds Bürgermeisterin Ninett Schneider würdigte die gute Zusammenarbeit mit der Baufirma. Man sei vernünftig miteinander klar gekommen und habe kleinere Probleme auf kurzem Wege abstellen können. „Zudem wurden die Einwohner von Anfang an mitgenommen“, erklärte Schneider, die den Saalfeldern und Altensalzwedelern für ihre Besonnenheit während der gesamten Bauphase dankte, „egal wie groß die Einschnitte waren“. Im Zuge des Brückenneubaus musste auch der Straßenbereich auf einer Länge von rund 115 Meter an das neue Bauwerk angepasst werden. Richtung Altensalzwedel liegt die neue, sechs Meter breite Fahrbahn nun bis zu einem Meter höher als bisher.

„Weiterhin wurden neue Schutzplanken auch auf freier Strecke montiert sowie Versickerungsmulden für die Straßenentwässerung angelegt“, informierte die Kreisverwaltung.

Großes Augenmerk lag auch auf Umwelt- und Naturschutz. So gab es eine ökologische Baubegleitung, es wurden Otterbermen angelegt und ein größerer Querschnitt geschaffen. Durch die Montage von Nisthilfen unter der Brücke konnten zudem negative Auswirkungen auf die örtliche Rauchschwalbenkolonie vermindert werden.

Als Ausgleichs- und Ersatzmaßnahme für den Brückenbau erfolgte eine Pflanzung von 22 Winterlinden am Radweg entlang der Kreisstraße zwischen Kemnitz und Böddenstedt.

Quelle: Von Walter Mogk VOLKSSTIMME

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