Ein altmärkisches Dorf mit Historie und Zukunft: WINTERFELD

Ein Sreifzug durch die Ortsgeschichte vom Hünengrab bis zum Winterfelder Stern

Der Gemeinde Winterfeld zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit gewidmet!!

Von Siegbert Klaffer

Inhalt:

01. Vorwort                                            Jahreszahl

02. Das Altmark-Dorf Winterfeld               1348

03. Das Hünengrab                                 ca 5000 Jahre

04. Die Kirche                                         1204

05. Deutscher Uradel „von Winterfeld“      600 Jahre

06. Die Eisenbahnanbindung 1899            1899

07. Die FFW und der Sportverein SV         1907, 1922

08. Kriege hinterließen Spuren: 12 April 1945, 1914-1918

09. Hochwasser                                       1970

10. LPG „Fortschritt“                                1960 – 1990

11. Mehrzweckgebäude (MZG)                  28.08.1976

12. Der „WOLF“ im Wappen v. Winterfeld   11.12.2008

13. Winterfeld gibt es nur einmal!

14. Der Bau-Boom                                   ab 1990

15. Das Gesundheitszentrum (GSZ)          05.01.2019

16. Die Winterfelder Versorgungseinrichtungen,

      Gaststätten:                                      ab 1990

17. Landfleischerei                                   12.02.1991

18. Bäckerei                                            2006

19. Kaufhalle                                           1993

20. Tankstelle                                          1992

21. Arbeitslosigkeit                                  ab 1990

22. Der „Stern“ von Winterfeld                  04.11.2018

23. Schlußwort                                        24.07.2020

Am Sonnabend, dem 19. Januar 2019, war in der „Volksstimme“ (Jeetze-Kurier-Salzwedel) zu lesen: „Apenburg -Winterfeld im Aufwärtstrend!“ In diesem ausführlichen Bericht ging es im besonderen um die Bevölkerungsentwicklung 2018:2017 in der Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf, zu der auch der Flecken Apenburg – Winterfeld gehört. (Flecken: größeres Dorf, früher oft mit Markt Recht!)

Fazit dieser Erhebung: Nur 3 Gemeinden mit Einwohnerzuwachs, Gesamtrückgang hält an!

Mein Wohnort Winterfeld fiel auf durch einen Anstieg der Einwohnerzahl von 14 Personen: 2018=334 (+14), 2017= 320, also eine Entwicklung völlig gegen den seit Jahren anhaltenden Trend. Auch 2019= 345 (+11)!

Diese Tatsachen waren der Anlaß für mich, über Winterfeld zu berichten: über die gegenwärtige Situation -Status präsens- 30 Jahre nach der deutschen Einheit (1990 – 2020)- verbunden mit einem Blick auch auf einige historische Begebenheiten dieser Ortschaft.

Das Altmarkdorf Winterfeld

Das kleine beschauliche Dorf liegt an der B 71 (=F 71 (DDR), als Fernstraße erbaut 1843. Heute oft als altmärkische Autobahn bezeichnet! Im Altmarkkreis 15 km südlich der Kreisstadt Salzwedel gelegen. 345 Einwohner leben hier (2019) und mit den Ortsteilen Recklingen (148), Baars (56) und Qudendambeck (26) kommt man auf 575 Personen. (Winterfeld und 3 Ortsteile DDR: 7008)

Urkundlich erstmals erwähnt 1348 (2023=675 Jahre)

EHRENZEILE: Älteste Frau: Ursula Wolter, ältester Mann: Dietrich Schulz, beide 89 Jahre, Jahrgang 1931. Jüngste Winterfelderin: Emely Kleinfeld, geboren: 26.05.2020, 58cm, 4460 gramm- Herzlich Willkommen, in unserem schönen Winterfeld!

Wer sich mit der Winterfelder Ortsgeschichte befaßt, stößt sofort auf eine nicht übersehbare Besonderheit:

Das Hünengrab (Großsteingrab).

Es liegt im Pfarrgarten, nur 70m von der Kirche entfernt, eine Konstellation, die es nicht oft gibt! Die mit wissenschaftlichen Namen bezeichneten Megalith-Gräber setzen immer wieder die Betrachter in großes Erstaunen und Bewunderung zugleich. Wie konnten derartige tonnenschwere Granitblöcke transportiert und verbaut werden?

Die Hünengräber in der Altmark werden auf ein Alter von 4000 bis 5000 Jahre (Jungsteinzeit) geschätzt, deshalb kann man die erbrachte „Leistung“ nur mit Hochachtung zur Kenntnis nehmen.

Zum Alter der Winterfelder Megalith-Grabes soll an dieser Stelle eine Anekdote mit dem vormaligen Winterfelder Pfarrer (Otto Reichmann:1906 – 1991) erwähnt werden: Als meine Frau mit ihrer Klasse im Heimatkunde Unterricht 1980 das Hünengrab besuchte und ein Schüler die Frage stellte: „Wie alt ist es?“ Da antwortete der sehr beliebte Mann: 5050 Jahre. Spontan gab es eine 2. Frage: „Woher wissen Sie das so genau?“

Otto Reichmann antwortete mit einem Lächeln:“Als ich nach Winterfeld kam, sagte mein Vorgänger, das Großsteingrab ist 5000 Jahre alt und ich bin 50 Jahre hier!“ Gelächter!

Für den interessierten Leser sei noch erwähnt, die ältesten Großsteingräber gibt es in Frankreich (Bretagne und Normandie) – ca 7000 Jahre alt!

Von den ehemals 200 derartiger Grabmale in der Altmark gibt es noch 48. Geplant ist ein Fahrrrad Rundweg „Megalith Landschaft Altmark.“ Auch Winterfeld wird dabei berücksichtigt und seit dem 20.07.2019 weist am Dorfplatz ein ansprechendes Hinweisschild nun auf das Hünengrab hin. Übrigens ein Hüne (Riese) war ein großer kräftiger und breitschultriger Mensch. Dieser brauchte dann auch eine riesige Grablege Stelle, die mit den zahlreichen vorhandenen Riesensteinen eindrucksvoll umbaut und abgedeckt wurde. Diese Riesengräber  hatten sicher Platz nicht nur für einen Hünen!

Die Winterfelder Kirche

Wie die meisten Kirchen in der Atmark,ist das Winterfelder Gotteshaus eine romanische Feldsteinkirche. Das Alter dieser Bauwerke liegt zwischen 600 und 800 Jahren (Nach neuesten geologischen Untersuchungen wird das Entstehungsdatum der Winterfelder Kirche auf 1204 beziffert!) und sie wurden nicht nur für kirchliche Handlungen besucht, sondern erfüllten oft die Funktion eines Rückzugs- und Verteidigungsortes – also Wehrkirche. Eine dicke Feldsteinmauer ca 1,5m hoch und 40 cm dick, auch mit Schießscharten (Thüritz) versehen, umgab das Kirchenarenal, wozu auch der Friedhof gehörte.Die mit ca 25 m hohen Kirchtürme, meistens mit rotem Dach, waren im ebenen Gelände weit zu sehen und dienten auch als Orientierungspunkt: Für die Winterfelder Kirche gibt es folgene Besonderheit: 

Ganz gleich, ob man von Norden (Salzwedel, Mahlsdorf) oder von Süden (Gardelegen, Cheinitz) sich Winterfeld nähert: Der Kirchturm ist von weitem sehr gut zu sehen und zwar so, als stünde er mitten auf der zuführenden Straße! Das ist eine optische Täuschung, denn die Kirche mit dem imposanten Turm steht natürlich neben der Straße auf dem Friedhof. Aber dieser Anblick ist für uns Winterfelder immer wieder erfreulich.

Dass die Winterfelder ihre Kirche lieben und schätzen, wurde jüngst erst wieder klar, denn seit Anfang September 2019 strahlen 2 Scheinwerfer das Kirchenschiff und den Turm an bis zur Wetterfahne. So wird also auch im Dunkeln das imposante, historische Bauwerk eindrucksvoll hervorgehoben. Ebenfalls seit dieser Zeit wurden die Sitzbänke in der Kirche mit elektronischer Heizung ausgestattet.

Die Zahl der aktiven Kirchgänger ist zwar weiter rückläufig, aber zu Weihnachten, bei Hochzeiten, Beerdigungen, zum Erntefest u.a. ist die Kirche gut „ausgebucht“, die Plätze reichen dann kaum aus. Die Finanzierung der Bestrahlung der Kirche und die Ausstattung der Sitzplätze  mit elektrischer Heizung, erfolgte durch Spenden der Bevölkerung. Auch die neue Kirchturm Uhr 2005 wurde von Spenden finanziert!

Auch die drei Ortsteile: Recklingen, Baars, Quadendambeck besitzen eine eigene Kirche. Viel kleiner als die Winterfelder, aber genau so historisch wertvoll. Jede Kirche ist eine Bewunderung und Beachtung wert. Wir sollten bedenken, mit wie viel Mühe und Aufwand die Dorfbewohner vor mehreren hundert Jahren ihre Gebetshäuser errichteten, die so lange Zeit allen historischen und meterologischen Stürmen standhielten.

Wenn wir Winterfelder unsere Kirche liebevoll als „Winterfelder Dom“ bezeichnen, dann drückt diese Titulierung eine Wertschätzung und Hochachtung aus!

Deutscher Uradel: „Von Winterfeld“

Die seinerzeit in Winterfeld ansässige Adelsfamilie „von Winterfeld“ gibt es seit 600 Jahren, deren Nachkommen sich in ganz Deutschland und darüber hinaus ausgebreitet haben. Durch die Langlebigkeit dieser Adelsfamilie gehört sie zur Kategorie: „Deutscher Uradel“. Viele deutsche, auch historisch bekannte Adelsfamilien, erlangten keine so markante Langlebigkeit!

Der Wohnsitz in Winterfeld, es soll ein Rittergut gewesen sein, denn ein Gut wurde 1818 verkauft. Es gehörte damals der in der Altmark und darüber hinaus bekannten Adelsfamilie:“von der Schulenburg“. In Winterfeld gibt es keinerlei Anhaltspunkte, wo dieser Wohnsitz gestanden haben könnte! Bemerkenswert ist das Wappen dieser Adelsfamilie: Sie führt als Familien Wappen und auch als Helmzier einen Wolf, denn ein Familienmitglied soll einen Wolf im Kampf mit der bloßen Hand erlegt haben! Diese nicht altägliche Tatsache ist es Wert. gewürdigt zu werden. Siehe auch: Das Wappen von Winterfeld!

Die Eisenbahn Anbindung

Ein besoders bedeutsames und damit historisches Datum war der 18. Dezember 1899. An diesem Tage wurde feierlich unter großer Anteilnahme und Aufmerksamkeit der Bevölkerung die Kleinbahnlinie Bismark – Kalbe/Milde – Badel – Winterfeld – Beetzendorf in Betrieb genommen. Die Kleinbahnlinien waren pulsierende Lebensadern und die Voraussetzung für einen guten Personenverkehrsowie zur Bewältigung der immer größer werdenden Transportaufgaben mit landwirtschaftlichen Produkten. So wurden zum Beispiel transportiert: Mineraldünger (Kunstdünger), Stroh, Heu, Zuckerrüben,Kartoffeln, Getreide, Holz, Grubenholz, Schlachtvieh u.a.m.

Im Laufe der Jahre wurden immer mehr Transporte auf die Straße verlegt, und das Ende der florierenden Eisenbahnzeit war abzusehen.

So endete die Eisenbahnära auch in Winterfeld:1991 wurde der Personenverkehr und 1993 der Güterverkehr eingestellt. Die Gleisanlage wurde 2004 abgebaut, die Eisenschienen weiter verwertet (Schrott).

Im Gegensatz zu vielen anderen Bahnhöfen ist der Winterfelder Bahnhof erhalten geblieben und nach notwendiger Sanierung, wird er weiter genutzt als Architekten- Büro. (Sven Rühlmann) Gleichzeitig ist das ehemalige Bahnhofsgelände ein Denkmal, das an die gute, alte Eisenbahnzeit erinnert. Diese Erinnerung ist bei älteren Bürgern in und um Winterfeld noch immer lebendig.

Der Vollständigkeit halber soll noch erwähnt werden, dass eine Schmalspurbahn von Salzwedel – Winterfeld bis 1926 (seit 05.12.1901) in Betrieb war.

Freiwillige Feuerwehr und Sportverein

Die Jahre 1907 und 1922 waren für die Winterfelder Ortsgeschichte bedeutsam: 1907 wurde die FFW und 1922 der SV gegründet: 2 Institutionen ,die seitdem aktive Ortsgeschichte mitgestaltet haben!Das Aufgabenfeld der Feuerwehr hat sich in den letzten 30 – 40 Jahren grundlegend geändert: Einsätze bei Verkehrsunfällen oder bedingt durch Trockenheit und Hitze, gibt es immer wieder Waldbrände oder brennende Getreidefelder, wo aktives Eingreifen der Kameraden nötig ist! Auch am Feldrand gelagerte Strohballen werden aus Übermut angezündet, so verbrannten vor wenigen Jahren am Zethlinger Weg 500 dieser Ballen. Das war ein großer Schaden für die damalige Agrargenossenschaft.

Zur Zeit bereitet die FFW das 115. und der SV Winterfeld das 100. Gründungsjubiläum intensiv vor. Die Festivitäten zu diesem Jubiläum finden im Mai 2022 statt!

Feuerwehr Chef: Alexander Polzin

Sport

Winterfeld, das ausgezeichnete Sportdorf, 1980 „Vorbildliche Sportgemeinschaft“ und 1988 „sportliches Dorf“ hat zur Zeit etwa 400 organisierte Mitglieder, die sehr aktiv sind und alle Sportstätten: Turnhalle, Kegelbahn, Dart-Raum (neu), Tennisplatz und Sportplatz werden gut genutzt.Mit gutem Können und großer Begeisterung treten treten immer wieder unsere Tanzmädchen auf. In 4 Altersgruppen über 50 Tänzerinnen aus 14 Dörfern. 

Das Alter der Mädchen reicht vom Vorschulkind bis zu Jugendlichen 16 – 18 Jahren. So haben wir Winterfelder unser eigenes „Ballett“, das zum Beispiel beim jährlichen Sportlerball oder bei etlichen anderen Veranstaltungen (Hochzeiten, Geburtstage u.a.m.) auftritt.

Die Nachfrage ist sehr groß! Einfach Klasse!

Übungsleiterinnen: Lysann Rettich, Carola Czebrat, Cordula Röhl-Radke, Anna Schulze

Bei der großen „Sportgala“ im Vorjahr in Beetzendorf wurde das Winterfelder Maxi-Ballett mit großer Freude und Begeisterung empfangen. Die Choreographie klappte vorzüglich.

Es ist im Altmarkkreis Salzwedel einmalig, dass eine so große Tanzgruppe im Sport organisiert ist!

Sportchef: Marno Schulz, Geschäftsführer H.-J. Schwerin

Kriege hinterließen Spuren

Nach dem Sieg Deutschlands über Frankreich mit Ausrufung des Deutschen Kaiserreiches am 18. Januar 1871 im Spiegelsaal zu Versailles wurden an vielen Orten „Friedensbäume“ gepflanzt, zur Erinnerung an diesen historisch wichtigen Sieg. Standort der Bäume: meist im Zentrum der Dörfer und Städte. So auch in Winterfeld. Dieser „Friedensbaum“ der heute noch steht, war natürlich eine deutsche Eiche, die dann auch noch den Namen „Reichs-Eiche“ erhielt.

Ein weiteres Baumdenkmal soll an dieser Stelle genannt werden: die Winterfelder Jahneiche, gepflanzt 1927 zum 75. Todestag von Friedrich, Ludwig Jahn. (Traditionspflege)

Und 1986 erhielt dieser Baum  ein Gedenkstein: Auf dem steht: Jahneiche 07.10.1986 SG Winterfeld

Fast in der Nähe der „Reichseiche“ wurde nach 1918, wie in vielen anderen Orten auch ein Krieger-Denkmal errichtet.

23 Namen der Gefallenen aus Winterfeld stehen auf der frontal angebrachten Marmorplatte. Es starben im 1. Weltkrieg 1914 – 1918 rund 12% der männlich-wehrhaften Bevölkerung – ein sehr hoher Verlust!

12. April 1945 – 10:00 Uhr

Der Tag war der dunkelste und ereignisreichste Tag in der Ortsgeschichte.

Ca. 30 vom Bürgermeister angeforderte Soldaten, sollten, ausgerüstet mit einer Panzerfaust und Infanteriewaffen, den Vormarsch von amerikanischen Panzerverbänden in Richtung Elbe aufhalten! Die damalige Parole hieß: „Winterfeld wird verteidigt bis zur letzten Patrone“!

Nach aussichtslosem und kurzem Feuergefecht: 8 Tote deutsche Soldaten, 4 Verwundete wurden mit einem Pferdefuhrwerk nach Beetzendorf in ein Lazerett gebracht, wo sie ihren schweren Verwundungen erlagen. 1 Wohnhaus und 5 Scheunen wurden durch Feuer zerstört!

Das auf dem Winterfelder Friedhof von der Gemeinde gepflegte Massengrab, Unterstützung gibt es von der Denkmalpflege, möge noch lange ein „Mahnmal für den Frieden“ sein!

Jährlich gibt es an den oben genannten Tag ein längeres Glockengeleäut („Mahnung!) Der Kampf um die Einnahme unseres Dorfes ist von amerikanischen Kriegsberichterstattern gefilmt worden und war schon mehrfach im TV zu sehen!

Hochwasser

Kaum zu glauben, aber in den 1960 Jahren gab es in Winterfeld mehrfach Hochwasser.

Der Ort liegt weder an einem Fluß noch an einem See und die Feld und Wiesenlandschaft wird von kleinen Entwässerungsgräben durchzogen.

Zwei namhafte Flüßchen: die Purnitz und die Jeetze sind etliche Kilometer entfernt. Also wo kommt das Wasser her? Es kommt von sehr schnell auftauenden Schneemassen bei hohen Frühlingstemperaturen, die sich auf den zum Ort hin abschüssigen Feldern abgelagert hatten. Unser Haus sah aus wie eine Hallig an der Nordsee, ringsum umgeben von 20 – 30 cm hohen Wasser! Einige Bauern nahmen ihren Brühtrog ,um Kahn zu fahren. 

Durch einen aufgetragenen Erdwall und Verlegung einer Regenwasser – Ableitung konnte Abhilfe geschaffen werden!

Heute ist fast wöchentlich in Deutschland vom Hochwasser zu hören und zu sehen. Ursache: gewaltiger, regional begrenzter Starkregen -50 bis 100mm- und mehr in nur kurzer Zeit. Es fällt mehr Wasser aus den Wolken, als abfließen kann!

Wir haben inzwischen eine Versicherung für Hochwasser und Wasserrückstau.

LPG „Fortschritt“

Es wurde als „sozialistischer Frühling“ bezeichnet: die flächendeckende Kollektivierung der Landwirtschaft 1960. Die gegründete LPG sollte die Voraussetzung sein, dass es den ehemaligen Einzelbauern in der Genossenschaft besser gehen möge (Arbeits- und Lebensbedingungen).

Das war nicht überall gelungen!

Die Winterfelder LPG Fortschritt hatte gute Wirtschaftserfolge, weil auch eine Spezialisierung auf Jungschweine Produktion (6000 Läufer) erfolgte. Die Nachfrage konnte kaum erfüllt werden.

Nach der deutschen Einheit 1990 wurde aus der LPG eine Agrar-Genossenschaft und auch diesen neu geordneten Betrieb gibt es nicht mehr. Alle Ställe stehen leer, versehen mit zahlreichen Pfotovoltaik-Anlagen, um wenigstens Sonnenstrom zu erzeugen. Eine Biogasanlage ist auch in Betrieb und heizt zum Beispiel die Räume des Mehrzweckgebäudes.

Letzter LPG-Chef war Christoph Röhl.

Mehrzweckgebäude (MZG)

Ein besonders bedeutsamer Tag für die Winterfelder war der 28.August 1976.

An diesem Samstag wurde offiziell das fertigestellte MZG feierlich übergeben, für die schulische und sportliche Nutzung.

Zwei Klassenräume waren entstanden, eine Turnhalle – 150qm, eine Kegelbahn, der Klubraum, sanitäre Anlagen, zwei Umkleideräume und ein Traditionszimmer, besonders für die langjährige Winterfelder Sportgeschichte.

Mehr als 150  Winterfelder Einwohner beteiligten sich mit kostenfeier Arbeit bei der Fertigstellung des größten „Initiativ-Objekts“ des damaligen Kreises Kalbe/Milde. Baubeginn war der 31. Mai 1975. Bauwert 350000,- M/DDR.

Nach Schließung der Winterfelder Schule 1990, wurden die 2 Klassenräume anderweitig genutzt: als Arztsprechzimmer, als Zweigstelle der Raiffeisenbank und als Dienstraum der Gemeindeverwaltung. Die Sporteinrichtung (Turnhalle, Kegelbahn) sind derzeit fast täglich ausgebucht! Besonders die Turnhalle, ist täglich belegt, angefangen von der Krabbelgruppe des Kindergartens, vom Frauensport und 4 Tanzgruppen bis zum Senioren-Sport: eine weibliche und eine männliche Gruppe!Es ist also viel los! So gesehen ist dieses Bauwerk nicht nur das sportliche, sondern auch ein soziales und kulturelles Zentrum. Und aus dem regen Gemeinschaftsleben nicht mehr weg zudenken.

Über der Eingangstür befindet sich das Wappen von der Gemeide Winterfeld.

Der Wolf im Wappen

Es liegt zum Beispiel im Trend, dass sich auch kleine Gemeinden (Dörfer) ein Wappen zu eignen. So auch Winterfeld. Seit dem 11.12.2008 ist über der Eingangstür zur Gemeindeverwaltung ein sehenswertes Wappen: Ein zum Sprung angesetzter Wolf mit roter Zunge auf dem Deckstein eines stilisierten Hünengrabes, davor 3 goldene Ähren, die von 2 Halmblättern eingefaßt werden, und die auf die große Bedeutung der Landwirtschaft in der hiesigen Region hinweisen.

Der Wolf, lat. canis-lupus, als Wappentier ist keine Willkommensgeste. Also keine Lupuphilie (Wolfsliebe) der neu angesiedelten und streng geschützten Tiere, seit 2008 in Sachsen-Anhalt, sondern geht auf die Tatsache zurück, dass ein Adliger „von Winterfeld“ eigenhändig einen Wolf getötet haben soll! Damals gab es eine Wolfsplage. Wie dem auch sei. Durch die gelungene Farbgebung: Silber, Blau und Gold ein ansehenswertes Hoheitszeichen!

Alle „von Winterfelds“ haben den Wolf in ihrem Wappen! siehe Abbildung

Winterfeld gibt es nur einmal!

Wenn wir als Urlauber oder Touristen in Berlin, der Insel Rügen oder anderen Ostseeorten waren und der Name Winterfeld fiel, dann wurde oft die Frage gestellt:“Wo liegt Winterfeld in Thüringen oder im Erzgebirge (Sachsen)?“

Beides mußte verneint werden, denn das kleine Dorf, mit 350 Einwohner, liegt in der Altmark. Die Altmark war die ostelbische Provinz der Mark Brandenburg gewesen.Wenn wir dann sagten:“Stendal ist unsere Hauptstadt und in Salzwedel wurde der beliebte Baumkuchen erfunden“, dann kam man der Region schon näher. Da auch Stendal in der Fußball Oberliga der DDR spielte.

Seit dem Wiener Kongreß (1815) gehörte die Altmark zur Provinz Sachsen und nach der deutschen Einheit 1990 ist der nördliche Teil von Sachsen-Anhalt die Altmark.

Es gibt verschiedene Meinungen, wie der Name „Winterfeld“ entstanden sein könnte, die hier nicht alle erwähnt werden können.

Meine Deutung geht auf die Tatsache zurück, dass alle Felder östlich von Winterfeld vor einem ca. 600 ha großen Waldstück (der Parchen) liegen und die hohen Bäume, meistens Kiefern, wirken im Winter bei Schneefall wie „Schneezäune“ und vermutlich durch einen Unterdruck oder Luftwirbel an diesem Hindernis gehen vor dem Wald auf den Feldern größere Schneemassen hernieder, so dass ein auffälliges „Winter-Feld“ entsteht und bei plötzlichem Tauwetter  entstehen große Wassermassen die westwärts Richtung Ortslage fließen. siehe Hochwasser!

Für den historisch und geografisch interessierten Leser sei noch vermerkt: Bis 1945 gab es noch ein Winterfeld  im Kreis Oppeln in Oberschlesien: Winterfeld; heute: Zawisva, hatte 1939: 860 Einwohner, also ein größeres Dorf, das heute zu Polen gehört.

Wenn ich heute zurückblicke auf 30 Jahre Deutsche Einheit (1990 – 2020), dann kann ich schreiben: Es hat sich im allgemeinen sehr viel verändert, aber nicht alle Erwartungen konnten erfüllt werden. Von 1989 zu 1990, 03. Oktober Wiedervereinigung, war eine zu kurze Zeitspanne, um alles zu bedenken und richtig zu machen. Der flächendeckende Drang der DDR Bürger  nach der D-Mark war ein falscher Zeitgeber!

Der Bau-Boom/Kindergarten

Nach 1990 setzte eine rege Bautätigkeit in unserem Dorf ein: Es entstanden in Winterfeld 21 neue Häuser in Recklingen 6, in Quadendambeck 1 = 28 neue Häuser!

Eine lobenswerte, zukunftsorientierte  Entwicklung: Die hier neu entstandenen Wohnhäuser gehörten vorwiegend jungen Familien mit Kindern (Einwohner- Zuwachs!). Und unser Kindergarten „Die Winterfelder Spatzen“ mit 40 Plätzen ist immer gut ausgelastet und befindet sich jetzt in der ehemaligen Grundschule.

Kita-Leiterin: Susett Bierstedt geb. Schattenberg

Die Bautätigkeit erstreckte sich auch auf die vorhandenen Wohnhäuser und Stallungen. Oft wurden die Dächer saniert, Asbestpatten entfernt und mit Photovoltaik-Anlagen versehen, um die Sonnenenergie zur Stromgewinnung zu nutzen. Es wurde auch viel gepflastert, sowohl kommunal als auch privat: Gehwege, Dorfstraßen sowie Stellplätze/Parkplätze.

Aber das Auffälligste war, das X-mal am Straßenrand die Erde bewegt wurden mußte, um Wasser-, Strom-, Abwasser-, Regenwasser-, Erdgas-, und Telefonleitungen vorschriftsmäßig zu verlegen. Die Straßenbeleuchtung und die Bürgersteige wurden ebenfalls auf den neuesten Stand gebracht. Dieser enorme Aufwand hat sich zur Zufriedenheit aller gelohnt!

Wurde im Ort eine Straße saniert bzw. erneuert, wurden die Anlieger an den Kosten beteiligt.

In jüngster Zeit wurde wieder Erde bewegt, denn eine Leitung für das schnelle Internet war nötig (Telekom 2019/2020). Es funktioniert gut und die Nutzer sind zufrieden.

Diese Beispiele sollten zeigen, das die Deutsche Einheit für die Verbesserung der Infrastruktur unseres Ortes sehr viel Positives gebracht hat und man hört immer wieder bei Gesprächen, dass es dafür eine große Zufriedenheit gibt!

Das Winterfelder Gesundheitszentrum (GSZ)

„Ein Leuchtturm“, „ein Sahnehäubchen“,“Ein Meilenstein“, das waren die Schlagzeilen in den regionalen Zeitungsberichten und das mit Recht und Stolz, denn was 2014 erstmals andiskutiert wurde, konnte nun erfolgreich abgeschlossen werden: „Etwas zu tun, um die sich abzeichnende weitere Verschlechterung der ärztlichen Versorgung, besonders auf dem Lande (Haus-Ärzte!) zu verbessern!“

Die prekäre Lage beim medizinischen Fachpersonsl ist hinreichend bekannt: es fehlen nicht nur Hausärzte, sondern auch Klinikärzte in fast allen Bereichen. Ärzte beim allgemeinen Gesundheitswesen sind auch unzureichend vorhanden und das in der Zeit, wo Deutschland und die ganze Welt von der Corona-Virus-Seuche erheblich beeinträchtigt und geschädigt wird (Pandemie!)

Unser Altmarkkreis Salzwedel steht in der Kategorie „Hausärzte“ am schlechtensten da – es fehlen zur Zeit 11,5 Hausärzte, im Land Sachsen-Anhalt 150!!

Vom 1. Spatenstich am 05. Mai 2017 bis zur Fertigstellung und Einweihung am 05. Januar 2019 vergingen 20 Monate.

Großes Lob für so eine exakte Termineinhaltung! Das gemeindeeigene Objekt verursachte Kosten von ca. 1 Million Euro. 350000 Euro gab es als Fördermittel verschiedener Quellen.

Am Tag der Einweihung herrschte großer Andrang:etwa 500 Personen, denn wer hatte schon einmal ein neuzeitliches GSZ gesehen, wo eine Ärztin: Frau Dr. Kathrin Stuhec und ein Physiotherapeut: Dimitri Nering von nun an praktizieren.

Das GSZ Winterfeld wird immer mit dem Namen Ninett Schneider im Zusammenhang stehen, denn die jetzige Bürgermeisterin vom Flecken Apenburg/Winterfeld war als Gemeindevertreterin (Ratsfrau) immer die treibende und zielorientierte Kraft, die dazu führte, dass man am 05. Januar 2019 sagen konnte: Es ist vollbracht! 

Drei mal in der Woche ist in der Nebenstelle der Arztpraxis Badel im GSZ ärztliche Sprechstunde (Mo, Di,Do) siehe auch Abbildung!

Die Winterfelder Versorgungseinrichtungen

Wegen zweier überregional gut bekannter Gaststätten „Winterfelder Hof“ und „Wieseneck“ hört man oft: Winterfeld ist das „Gastronomie-Dorf“, wo „alle Welt“ gern feiert und gut speist!

Der Verfasser dieses Berichtes kann diese Einschätzung nur bestätigen. Die beiden Gaststätten sind auch als sehr beliebte und begehrte Hochzeitsgaststätten  und jeglicher anderer Feiern und Veranstaltungen bekannt. Termine langfristig einplanen!

Wieseneck: Inhaber: Jürgen (Jockel) Herrmann

Winterfelder Hof: Inhaberin: Erika Kamieth

Die Landfleischerei

Eine große regionale Bedeutung für die Versorgung der Bevölkerung hat die Landfleischerei erlangt. Auch für die Fernfahrer (LKW) ist es ein beliebter Anhaltspunkt, so wie für Touristen, liegt dieses Fleischerei Geschäft mit Imbißgaststätte „Zur alten Molkerei“ direkt an der B 71.

Der Umbau einer Molkerei zu einem Schlachtbetrieb war sehr kompliziert; dennoch erfolgte der „Probelauf“ am 12. Februar 1991. Es wurden 5 Schweine geschlachtet. Der Start war also gelungen und der Autor dieses Berichtes war 20 Jahre als Fleisch- und Trichinenuntersucher tätig (Dr.S. Klaffer). Essen auf Rädern gibt es zum Beispiel für Kindergärten und für ältere Menschen (oft alleinstehend!). 1-2 mobile Verkaufsfahrzeuge versorgen umliegende Dörfer.

Was viele nicht für möglich gehalten hätten: Die Landfleischerei existiert heute (2020) noch! Während gleichartige Einrichtungen in der Altmark von der Bildfläche verschwunden sind!

Fleischerei Chef: Tobias Süßmilch

Die Bäckerei

Die Bäckerei in Winterfeld gab es schon seit mehreren Generationen. Dass die Bäckerei „Mathias Bock“ diese Tradition erfolgreich weiterführt (seit 2006) ist sehr erfreulich und lobenswert.

Zur Zeit werden 7 Filialen bedient: 2 mal in Salzwedel, Kuhfelde, Pretzier, Kakerbeck, Kalbe/Milde und das Stammgeschäft in Winterfeld. Leider ist dieses ehrwürdige und notwendige Privathandwerk fast großflächig zum Erliegen gekommen!

Das stattliche Gebäude der Bäckerei, die Außenfassaden wurden jüngst niveauvoll renoviert mit Getreidemotiven und dem Spruch: „Brot essen ist keine Kunst…..aber Brot backen! Davor hieß es: Brot ist nicht hart, aber kein Brot, das ist hart!

Bäckerei-Meister: Mathias Bock

Die Kaufhalle

Der Stolz der Winterfelder auf ihre Kaufhalle ist berechtigt, denn ein breites Sortiment der Waren des täglichen Bedarfs ist vorhanden! Man kann hier gut einkaufen und muss keine weiten Wege zurücklegen.

Durch Umbau des Verkaufs- und Lagergebäudes der ehemaligen BHG (Bäuerliche Handelsgenossenschaft) entstand der Frische-Markt Körber. Diese beliebte Einkaufsstätte ist nun schon seit 1993 (27 Jahre) erfolgreich im Ort präsent und wird auch von den Einwohnern der benachbarten Dörfer genutzt. Auch einige Dienstleistungen werden angeboten: Post, Bargeld abheben, Lotto u.a.m. Beim Einkaufen treffen sich Menschen, die sich sonst kaum über den Weg laufen würden. Also werden hier auch soziale Kontakte gepflegt und somit aufrecht erhalten (sozialer Treffpunkt).

Dem Inhaber der Kaufhalle, Volker Körber, und seinen immer entgegenkommenden und freundlichen Team gebühren in den Zeitungen ein großes Dankeschön, trägt durch die schon langjährige Kaufhalle „Körber“ zur Verbesserung des Lebensniveaus der Dorfbevölkerung bei.

Chef: Volker Körber

Die Tankstelle (Fischer)

Es war eine sehr mit Freude wahrgenommene Mitteilung: Winterfeld bekommt eine Tankstelle, direkt an der B 71. Eine nützliche Einrichtung für die einheimische Bevölkerung, aber auch für den starken Durchgangsverkehr. Zudem hatte der Investor auch vor, neben der Tankstelle ein Autohaus für den Autohandel zu errichten. Daraus ist nichts geworden. Das Gelände für das Autohaus wurde ein größerer Parkplatz, der sehr schnell angenommen wurde. Aber die Mutation dieses Objektes ging weiter: Autohaus – Parkplatz – Autohof. 

Nach der Einführung der LKW Maut auf den deutschen Autobahnen, ab 2005,verlegten viele Speditionen die Routen ihrer LKWs auf die Bundesstraßen, die zu dieser Zeit noch nicht mautpflichtig waren. Die Folge: Der Parkplatz war meist zu 100% von LKWs belegt, unter anderen auch von vielen Kühlfahrzeugen.

Die anfängliche Freude über eine Tankstelle im Ort (in mitten der Ortslage!!), erfolgte bald der Ärger über die immer stärker werdende Lärmbelätigung durch Kühlfahrzeuge, über Dieselabgase u.a.m.!

Ungefähr 15 Familien sind davon besonders betroffen. Der kürzeste Abstand zum Parkplatz sind 35 Meter! Viele Anrainer  wohnen unter 100 Metern zum Autohof (LKW Parkplatz) entfernt!

Die damals Verantwortlichen (Der Bürgermeister und die Ratsmitglieder der Gemeinde), die den Bau eines Autohofes in mitten der Ortslage zustimmten und die Anrainer nicht darüber informierten, was geschehen wird, zeigten sich nicht kooperativ, als es darum ging, den von ihnen verursachten  Schaden zu minimieren!

Erst durch private eingeleitete rechtliche Schritte, konnte ein Teil der Störungen beseitigt werden. 

Einen Autohof in einer bebauten Ortschaft errichten zu lassen, hätten die Planer nicht genehmigen dürfen!! Das dürfte einer der größten Fehler gewesen sein, der hier in Winterfeld gemacht wurde und den Dorffrieden zuweilen erheblich stört!!!

Arbeitslosigkeit

Die nach der Deutschen Einheit (03.10.1990) sich flächendeckende Ausbreitung der Arbeitslosigkeit wurde zu einer schlimmen Geißel für viele  Arbeitnehmer. Ursache: der politische und wirtschaftliche Strukturwandel, auf den ich nicht eingehen möchte. Meine Darlegung soll erkennbar machen: im grenznahen Gebiet zu Niedersachsen, konnte einiges kompensiert werden.

Die arbeitswilligen Pendler fanden Arbeitsplätze im „Westen“. Besonders Wolfsburg und Umland, waren sehr gefragt, genau wie Gifhorn, Bad Bodenteich, Uelzen, Lüchow, Lüneburg oder sogar Celle, Soltau und Hamburg u.a.

Vielleicht ergab sich der Slogan:“Sachsen-Anhalt-Land der Frühaufsteher“aus dieser Pendler Intensität. Sachsen-Anhalt hatte immer eine hohe Arbeitslosenquote. Dass die Arbeitslosen zu den „Frühaufstehern“ gehören, glaubt keiner!

Wie sieht es heute (2020) aus? Überall werden Leute gesucht: in den Verwaltungen, in den Produktionsbetrieben, bei den Handwerkern, besonders auch in der Landwirtschaft u.s.w.!

Wenn man weiß, dass hier regional jährlich doppelt so viel Menschen sterben wie geboren werden, dann kann sich jeder ausrechnen, was diese pretkäre, demografische Entwicklung, die schon einige Jahre anhält. bewirken wird. Zudem gibt es vielerorts ein Männerüberangebot, da die jungen Frauen Richtung Westen „ausgewandert“ sind.

Der Autor dieses Berichtes ist erfreut, dass er für Winterfeld etwas Positives mitteilen konnte (Bevölkerungszuwachs, Kita Winterfeld gut ausgebucht:40 Plätze!)

Der Stern von Winterfeld

Seit der Adventszeit 2018 besitzt der Ort ein neues imposantes Wahrzeichen: „Den Stern von Winterfeld“. 10000 LED- Lämpchen erleuchten, schon von weitem erkennbar, die dunkle Vorweihnachtszeit. Auch der Verkehr auf der B71 nimmt dieses „Leuchtwunder“ gut wahr, steht es doch am Parkplatz der Gaststätte „Wieseneck“. So  brauchen die Winterfelder nicht nur den Polarstern oder den Stern von Bethlehem bewundern, sie können sich an ihren „eigenen“ Adventsstern erfreuen.

Nach der Adventszeit wird die Leuchtanlage durch eine stilisierte, beleuchtete Weltkugel ersetzt. Ein großes Lob den Schöpfern dieser eindrucksvollen, optischen Anlage, die bei unseren Bekannten in den USA große Bewunderung ausgelöst hat! Wir alle hoffen, dass der „Stern von Winterfeld“ noch lange leuchtet und damit verkündet: das kleine Altmarkdorf hat nicht nur 30 Jahre Deutsche Einheit gut überstanden, sondern hat auch gute Voraussetzungen für die Zukunft und nicht in der zur Zeit akuten Urbanisation unterzugehen.

Idee: Jürgen (Jockel) Herrmann, Baumeister: Helmut Schachel

Schlußbemerkung

Das kleine, beschauliche und sportliche Altmarkdorf Winterfeld ist es wert, einmal vorgestellt zu werden, 30 Jahre nach der Deutschen Einheit (1990 – 2020) denn hier ist einiges anders als es vom allgemeinen Trend in den Dörfern bekannt ist:

Es beginnt mit einen guten Infrastruktur (Verkehrsanbindung): B71 und Busse, zahlreiche Beriebsansiedlungen/Einrichtungen nach 1990, Bauboom, Bevölkerungszuwachs, sehr gute Versorgungseinrichtungen im Ort, reges Dorfleben (Sport, Feuerwehr u.a.)

Hier läßt es sich gut leben!

Anhang: Bauboom – Neue Häuser

Winterfeld: Uwe Rühlmann, Henry Kleinfeld, Frank Hoffmann, Kathrin Kohde, Familie Kaeding, Mario Rogge, Lars Schulz, Jürgen Gedtke, Aleksei Nering, Kinderhof 1 bis 3, Klaus Milde, Christian Wirts, Anne-Kathrin Lemme, Philipp Schmidt, Sebastian Uhde, Sven Lukassek, Sabine Duwe, Nico Thamm

Recklingen: Dieter Zander, Klaus Dieter Gomell, Matthias Hoffmann, Iris Schaper, Daniel Busse (Wietszykowski), Steven Müller

Quadendambeck: Frank Mergenthaler

Insgesamt 28 neue Häuser!

Neuerbaut oder umgebaut: Landhotel Wieseneck, Winterfelder Hof, Kita: „Winterfelder Spatzen“ (Grundschule), Ehemalige Gaststätte und Saal („Dorfkrug“), Erneuerung des Dorfplatzes; Einweihung am 30.04.2014 (ca. 60000,-Euro), Bahnhofsareal = Rühlmann Bau, Agravis: neu, GSZ: neu, Milchviehanlage Dose in Recklingen ( ca 1000 Tiere)

Anhang: Betriebe, Instituionen:

01. Agravis (Landtechnik) 2012

02. Rühlmann-Bau GmbH; Kabel und Rohrleitungsbau

 – Ursprung 01.12.1987 DDR

03. Rühlmann Sven, Architekten-Büro nach 1990

04. Landfleischerei: „Zur alten Molkerei“, 12.02.1991

05. Gesundheits-Zentrum (GSZ), 05.01.2019

06. Tankstelle „Hoyer“ und Autohof nach 1990

07. Gaststätte und Hotel „Winterfelder Hof“ mit Feierhalle „Rustica“ nach 1990

08. Autohaus Binde nach 1990

09. Gaststätte und Hotel „Wieseneck“ nach 1990

10. Hopp-Stall Josten (Pferde) nach 1990

11. Pension im Winkel

12. Maler Joachim Krahl

13. Friseur Salon Holz (Nebenstelle)

14. Kaufhalle Körber  1993

15. Bäckerei Bock mit 6 Filialen 2006

16. Kita „Winterfelder Spatzen nach 1990

17. FFW-Winterfeld 1907

18. Sportverein Winterfeld 1907

19. Kinderhof Merzen nach 1990

20. Ing.-Büro:Michael Lukassek (Verkehrsunfälle) nach 1990

Nicht mehr präsent:

01. Tischlerei Wilhelm Peters

02. Tischlerei Gerhard Reckling

03. Schmiede August Schaper

04. Tierarztpraxis Dr. Klaffer

05. Sattlerei Werner Kleinfeldt

06. LPG „Fortschritt“ Winterfeld

07. Grundschule

08. Gemeindeschwester Station

Jährliche Veranstaltungen und Höhepunkte:

01. Osterfeuer (Ostersamstag)

02. Sportlerball 42. (2021)

03. Start in den Frühling 47. (2021)

04. Feuerwehr-Vergnügen

05. 100 Jahre SV und 115 Jahre FFW (Mai 2022)

06. Dorfjubiläum 675 Jahre Winterfeld (2023),(1348-2023)

Alle Fotos von Ingeborg Klaffer, außer Bild 13, 14

Literatur:

1. Hartmut Bock und andere: Großsteingräber der Altmark 2007, Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Landesmuseum für Vorgeschichte

2. Volksstimme: Jeetze-Kurier-SAW- vom 19.01.2019, Apenburg/Winterfeld im Aufwärtstrend

3. Hans H.F. Schmidt: Skizzen aus der Altmark, Greifenverlag zu Rudolstadt 1978

4. Ludwig von Winterfeld-Damerow 17.04.1858: Familien-Chronik: Familie von Winterfeld

5. Verwaltungsgemeinschaft Apenburg, Info-Broschüre 1991

6. Volksstimme: Jeetze-Kurier SAW vom Sonnabend 01.08.2020, Seite 19: Winterfeld legt am meisten zu!

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