180 Besucher erleben Lichternacht mit klassischer Musik in der Alten Burg zu Apenburg

Lichternacht in der Burg“, so war das festliche Konzert im Rahmen der Altmark-Festspiele überschrieben, das am Sonnabend im Innenhof der Alten Burg zu Apenburg stattfand. Der Einlass für die rund 180 Gäste, die sich diesen musikalischen Hochgenuss nicht entgehen lassen wollten, dauerte seine Zeit, denn nach den geltenden Regeln musste jeder Zuhörer einen aktuellen Test oder eine Impfung vorweisen. Doch schließlich hatte jeder seinen Platz in der malerischen Ruine gefunden, und das Konzert konnte beginnen. Paul-Werner von der Schulenburg, quasi der Hausherr in Apenburg, begrüßte die Gäste, dankte den Sponsoren und der Arbeitsgruppe Alte Burg, die sich seit Jahren um das alte Gemäuer kümmert. „Ich bin froh, dass ich nicht mehr in dieser Burg leben muss“, scherzte er, „denn so können wir hier heute die Musik erleben.“

Musiker der Staatskapelle Berlin intonierten unter anderem das berühmte Forellenquintett von Franz Schubert und das von Festspielintendant Reinhard Seehafer neu komponierte Concertino del Sestetto op. 68. Fotos: Christina Dietmann VOLKSSTIMME

Gemeinsam mit den Instrumentalisten musizierten eine Menge Vögel, die in der Burgruine ihr Zuhause haben, und schafften eine ganz besondere Atmosphäre innerhalb der alten Mauern. Los ging es mit der Sonate F-Dur für Horn und Klavier von Ludwig van Beethoven, gespielt von Sebastian Posch und Reinhard Seehafer. Beethoven hatte ja das Pech, seinen 250. Geburtstag ausgerechnet im kulturlosen Coronajahr zu haben. So ist es besonders erfreulich, dass er in diesem Rahmen aufgeführt wurde.

Paul-Werner von der Schulenburg eröffnete die Lichternacht im Innenhof der Burg.
FOTOS: Christina Dietmann VOLKSSTIMME

Nach dem virtuosen ersten Satz raunte eine Konzertbesucherin ihrer Nachbarin zu: „Beethoven war schon ein dramatischer Kauz.“ Dem ist kaum etwas hinzuzufügen, außer vielleicht, dass es den Musikern gelang, die Dramatik und Virtuosität Beethovens auf leichte, perlende, beinah spielerische Weise zu musizieren. Ganz so wie der Sekt in den Gläsern einiger Zuhörer an diesem Sommerabend.

Das Kernstück des Konzerts war eine Uraufführung von Reinhard Seehafers eigener Komposition, dem Concertino del Sestetto op. 68. Petra Schwieger an der Violine, Joost Keizer an der Viola, Nikolaus Popa am Violoncello, Alf Moser am Kontrabass und Sebastian Posch am Horn, alles Mitglieder der Staatskapelle Berlin, musizierten das Werk gemeinsam mit dem Komponisten am Klavier. Gewidmet ist das dreisätzige Stück dem Kontrabassisten Alf Moser, der sich anschließend herzlich beim Komponisten bedankte.

Das Werk, im italienischen Geiste geschrieben, begeisterte das Publikum besonders und so spendete es langanhaltenden Applaus, bevor es in die Pause ging. Nachdem die Sonne untergegangen war, begann der zweite Teil des Konzertes mit dem Forellenquintett von Franz Schubert. Durch die zunehmende Dunkelheit wurde das Lichtspiel an den Wänden der Burgruine immer besser sichtbar und sorgte für zusätzliche Stimmung. Für die Lichteffekte war Reinhard Seehafers Sohn Robert zuständig. So ging der Abend mit Ohren- und Augenschmaus klangvoll und bildhaft zu Ende.

Von Christina Dietmann VOLKSSTIMME

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